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Publius (oder: Gaius) Cornelius Tacitus

Biographie:

Der Geschichtsschreiber Tacitus wurde ca. 55/56 n.Chr. geboren. Seine Familie dürfte in der Gallia Narbonensis oder in der Gallia Cisalpina beheimatet gewesen sein.

Seine Ausbildung erhielt Tacitus freilich in Rom, in Rhetorik durch Marcus Aper und Iulius Secundus. Tacitus’ große Begabung darin verschaffte ihm die Bewunderung des jüngeren Plinius, mit dem er Freundschaft schloss.
78 heiratete Tacitus eine Tochter des Cn. Iulius Agricola.

Die Ämterlaufbahn dürfte Tacitus unter der Herrschaft des Vespasian begonnen haben. Unter Titus war Tacitus Quaestor, unter Domitian zunächst Volkstribun oder Praetor und wurde ins Kollegium der Quindecimvirn sacris faciundis aufgenommen. Als solcher – wie auch als Praetor – nahm Tacitus an der Säkularfeier des Jahres 88 teil (Annalen 11,11).
Danach verbrachte Tacitus mindestens 4 Jahre außerhalb von Rom.

97 wurde Tacitus – unter Nerva – römischer Konsul, 112/113 Proconsul (in Asia).
Sein Todesjahr ist unbekannt.

Werke:

Das erste Werk veröffentlichte Tacitus 98: Agricola, die Biografie seines Schwiegervaters Cn. Iulius Agricola. Wohl noch im gleichen Jahr dürfte auch die Germania veröffentlicht worden sein, ein antikes Unikat, da es ausschließlich ein anderes Volk zum Thema hat.

Das Geschichtswerk Historiae erschien wahrscheinlich zwischen 105 und 110, das zweite große Geschichtswerk Annales (oder: Ab excessu divi Augusti) entstand wohl zwischen 110 und 120 und gilt als unvollendet. Ein Werk über die Zeit des Augustus, d.h. das Ende der Republik und der Beginn des Principats, wurde zwar von Tacitus angekündigt, dürfte aber nicht mehr begonnen worden sein.

Obwohl Tacitus sich politisch und gesellschaftlich durchaus mit den Herrschern Roms arrangieren konnte und zu ehrenvollen Ämter gelangte, gibt er sich in seinen Geschichtswerken als (über)eifriger Verfechter der Republik. Und wenngleich er ausdrücklich "sine ira et studio" (Annalen 1,1) schreiben wollte, konnte er es nicht: für jede Tat eines Herrschers fand Tacitus selbstsüchtige Motive.
Allerdings galt die Kritik Tacitus’ in erster Linie dem Kaisertum an sich, weniger den einzelnen Augusti oder Caesares. Mit großem Pathos und mit erhobenen Zeigefinger verweist der Moralist Tacitus stets auf die alten Werte der Römischen Republik: das freie Spiel der Mächte und die alten Eckpfeiler der Aristokratie: "virtus", "gloria" und "libertas".

Stilistisch bildet Tacitus freilich ein Höhepunkt der römischen Geschichtsschreibung. Wie sein Vorgänger Sallust legte Tacitus großen Wert auf Herausarbeitung scharfer Gegensätze, verschwommener Andeutungen, … Und nicht zuletzt Dank der epischen Breite seiner Schilderungen, die höchst kunstvoll und dramatisch zu den einzelnen Höhepunkten führen, gilt Tacitus als Vollender der senatorischen Geschichtsschreibung, die zu jener Zeit auf eine 300-jährige Tradition zurückblicken konnte.

Erhaltene Werke:

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14.8.2005
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