Johann Nepomuk Nestroy

Zu ebener Erde und erster Stock
oder: Die Launen des Glücks

Lokalposse mit Gesang in drei Aufzügen, erstmals am 24. September 1835 aufgeführt. Nestroy spielte den Bedienten Johann, Wenzel Scholz den Damian Stutzel. Die Handlung spielt gleichzeitig in der Wohnung des Millionärs und Spekulanten Herrn von Goldfuchs (1. Stock) und in der Wohnung des armen Tandlers Schlucker (Erdgeschoß) im selben Haus. Die Musik stammte von Adolf Müller.

Inhalt

Emilie, die Tochter des reichen Herrn von Goldfuchs, und Adolf, der Sohn des armen Tandlers Schlucker, sind ineinander verliebt. Doch auch der Hausherr Georg Michael Zins hat sich in Emilie verschaut, blitzt aber bei ihrem Vater ab. Der Monsieur Bonbon verliebt sich in Salerl, eine Verwandte Schluckers, in die jedoch auch Damian Stutzel, der Schwager und Gehilfe Stutzels, verliebt ist.

Zu den Liebesintrigen kommt die Geldnot im Hause Schluckers. Der Herr Zins setzt Schlucker unter Druck: Adolf muss seine Stellung als Tagschreiber beim Notar aufgeben und eine Stellung als Schreiber in der Ferne annehmen, damit Zins freie Bahn bei Emilie hat. Da schlägt das Schicksal zu:

Damian: »Die Fortuna muß sich den Fuß verstaucht haben, daß s’ nit in den ersten Stock auffisteigen kann, sonst kehret s’ gewiß nit zu ebner Erd’ ein.« — Nestroy: Zu ebener Erde … (3,4)

Zunächst erhält der Tandler 300 Gulden Finderlohn für die Rückgabe eines Rocks, den ein Lord dem Tandler geschenkt und dabei 1.000 Pfund in der Rocktasche vergessen hat. Dann beschert ein Lotteriegewinn von Sepherl Schlucker der Familie zu Reichtum, während Goldfuchs durch den Untergang eines Schiffes seinen gesamten Reichtum verliert. Aufgrund der somit umgekehrten finanziellen Verhältnisse sollen die Parteien daraufhin die Wohnungen wechseln.

Schlussendlich wird Adolf von seinem richtigen, in Indien zu Reichtum gekommenen Vater ausfindig gemacht – Schlucker hat ihn nur statt ihres damals verstorbenen Kindes aufgenommen: Christoph Zins. Nun geben auch sein Onkel Zins und Goldfuchs Adolf und Emilie ihren Segen.

Kritik

Eine ausgezeichnete Charakter- und Milieustudie, vorallem hinsichtlich der Bediensteten, insbesonders des – von Nestroy gespielten – Johann.

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