Giorgio Faletti

Ich töte
Originaltitel: Io uccido

Roman, 2005

Inhalt

Jean-Loup Vedier ist DJ und Moderator der Sendung »Voices« von Radio Monte Carlo. Die Sendung – ein Mix aus Musik und Talk mit Anrufern – ist so beliebt, dass sie mittlerweile auch in Italien und Frankreich ausgesendet wird. Der Sprung zum Fernsehen scheint nahe – sehr zur Freude des Intendanten Robert Bikjalo, der hofft, als Manager von Vedier an dessen Erfolg weiterhin teilzuhaben.

Da gelangt eines Abends ein ominöser Anrufer in die Sendung »Voices«:

"Hallo, wer ist da?"
Ein kurzes Zögern am anderen Ende der Leitung. Dann kam die Antwort, fast wie ein Seufzer mit ihrem unnatürlichen Nachhall.
"Das tut nichts zur Sache. Ich bin einer und keiner." — Giorgio Faletti: Ich töte (Ü: Christiane Rhein, Suse Vetterlein und Sigrun Zühlke)

Das Gespräch ist zunächst etwas seltsam, doch nicht ungewöhnlich für die Sendung.

"Und was tust du dann, nachts, um dein Leiden zu lindern?", drängte Jean-Loup seinen Gesprächspartner ein wenig. Die Antwort ließ auf sich warten und kam schließlich ans Licht wie ein Objekt, das langsam aus verschiedenen Lagen Papier gewickelt wird.
"Ich töte …"
"Was soll das bed…"
Jean-Loup wurde unterbrochen, weil Musik aus den Lautsprechern tönte. Ein leichtes, etwas melancholisches Stück mit einer eintönigen Melodie, die sich jedoch nach den letzten beiden Worten wie eine Drohung auszubreiten schien. Es lief etwa zehn Sekunden und brach dann ebenso unvermittelt ab, wie es begonnen hatte.
In der zähen Stille danach war das Klick, mit dem die Verbindung unterbrochen wurde, deutlich zu hören. — Giorgio Faletti: Ich töte

Wenngleich der mysteriöse Anrufer nicht (wie gewöhnlich) über die Studioleitung in die Sendung gelangte und seine Worte für enormes Aufsehen sorgen – manche Zuhörer halten es für einen gelungenen, aber geschmacklosen Werbegag für »Voices« –, wird den letzten Worten des Anrufers wenig Glauben geschenkt.

Doch schon am nächsten Morgen werden die entstellten Leichen des Formel-1-Weltmeisters Jochen Welder und seiner Freundin Arijane Parker gefunden. Der Mörder hat beiden das Gesicht bis auf die Knochen abgezogen und in der Nähe mit Blut (und einer Schablone) die Worte "Ich töte" geschrieben.

Bald erweist sich der Anruf bei »Voices« als einziger Anhaltspunkt, den Kommissar Nicolas Hulot von der Sureté Publique des Fürstentums Monaco als Ermittler dieses Doppelmordes hat, denn auch das Musikstück am Ende des Anrufs kann als versteckter Hinweis auf das Opfer interpretiert werden.

Mehr aus freundschaftlicher Sorge denn aus kriminalistischer Not zieht Hulot seinen Freund Frank Ottobre in die Ermittlungen, einen Spezialagenten des FBI, der erst durch eine schwere Verwundung im Dienst und dann durch den Selbstmord seiner Frau gänzlich aus der Bahn geworfen worden wurde. An Ottobre tritt auch der Vater der ermordeten Arijane Parker heran: Nathan Parker, ein gefährlicher und einflussreicher General der US-Army.

"Ich bin nicht gekommen, um meine Tochter zu beweinen. Ich bin Soldat, Mister Ottobre. Ein Soldat weint nicht. Ein Soldat sucht Rache." — Giorgio Faletti: Ich töte

Nachdem Frank Ottobre nicht bereit ist, Parkers Gehilfe bei der Selbstjustiz zu werden, erwächst ihm in Parker (und dessen rechter Hand Captain Ryan Moss) ein gefährlicher Gegner.

Der gefährlichste Mann ist aber der rätselhafte Anrufer, der sich als äußerst gerissener Serienmörder erweist. Seine immer zahlreicheren Opfer – allesamt Prominente – machen den Fall außerdem zum Politikum …

Kritik

Ein äußerst spannender Thriller, der auf über 650 Seiten mit äußerst detailreich gezeichneten Charakteren – selbst jeden die kurz darauf ihr Leben verlieren – und Schicksalsschlägen sowie einigen überraschenden Wendungen aufwartet. Dass letzten Endes nicht alle Fragen schlüssig beantwortet werden können, ist eine überaus erfreuliche Ausnahmeerscheinung in der Sparte "(Psycho)Thriller", bietet doch auch die Realität selten alle Antworten.

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21. Juni 2006

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Giorgio Faletti: Ich töte

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