Im Westen nichts Neues
Originaltitel: All Quiet on the Western Front

Antikriegsfilm, USA 1930. Regie: Lewis Milestone

Handlung

Draußen marschieren endlose Reihen von Soldaten im Blumenregen und unter den Jubelrufen der Bevölkerung – drinnen hält der Lehrer seiner Klasse eine flammende Rede über Ruhm und Ehre … und die Süße, für das Vaterland zu Sterben.

Professor Kantorek: […] Aber jetzt ruft Euch unser Land! Das Vaterland braucht seine Söhne! Persönliche Wünsche haben keine Bedeutung mehr für Euch! Nein, Ihr müßt sie feurig opfern auf dem Altar Eures Vaterlandes! Man kann sein Leben nicht ruhmreicher beginnen, das Feld der Ehre ruft Euch! Seit Ihr immer noch hier?

Direkt angesprochen springt der Klassen-Primus Paul Bäumer auf und bekundet euphorisch, sich freiwillig zu melden. Einer nach dem anderen folgt seinem Beispiel, schließlich werden auch die Letzten gedrängt. Die Wacht am Rhein singend marschieren alle aus der Klasse, um sich geschlossen zu melden.

Deutschland 1914. Alle glauben an einen kurzen Krieg, an einen raschen Sieg. (So wie die Menschen in allen europäischen Staaten, die im Sommer 1914 einander den Krieg erklärt hatten.) Die romantisch-verklärte Vorstellung von Heldentaten und ruhmreicher Heimkehr umringt von Mädchen verfliegt, als die Jugendlichen ihren Briefträger Himmelstoß in der Kaserne treffen. Der bislang so freundliche Beamte ist ihr Ausbildungs-Unteroffizier – und erweist sich als sadistischer Schleifer, dem die Macht zu Kopfe gestiegen ist.

Himmelstoß: Das Wichtigste für Euch ist, zu vergessen. Alles, was Ihr bis jetzt gewusst habt, alles, was ihr bis jetzt gelernt habt … vergesst es! Klar? Vergesst, was ihr gewesen seid und was ihr eines Tages einmal sein wolltet … Soldaten werdet ihr sein. Sonst nichts! Ihr werdet die Muttermilch ausschwitzen, das Wasser wird euch im Hintern kochen … ich mache Soldaten aus euch! Oder ich bring' euch um!

Nach der kurzen Ausbildung geht's direkt an die Westfront: Als Füllmaterial für ältere Infanterie-Einheiten …

Tjaden [angesichts der Neuankömmlinge]: Freiwillige – für's Massengrab.

Kritik

Die Verfilmung des Weltbestsellers Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque war lange Jahre Opfer der Zensur. Der Grund dafür war nicht so sehr die für damalige Verhältnisse (und heute noch) verblüffend realistische Darstellung des Krieges – die Roman-Vorlage enthält noch wesentlich dramatischere Szenen. Zensoren, Militärs und Nationalisten stießen sich vorallem an den zahlreichen kritischen Dialogen, die sich gegen Militarismus und Hurra-Patriotismus richten. In einigen Ländern wie Deutschland oder Italien war der Film selbst Jahre nach 1945 verboten.

All Quiet on the Western Front erhielt neben anderen Auszeichnungen 1930 Oscars in den Kategorien "Bester Film" und "Beste Regie". Absolut zu Recht, denn dieser Film war nicht nur inhaltlich, sondern auch filmtechnisch seiner Zeit weit voraus.

Darsteller

Paul Bäumler   … Lew Ayres
Stanislaus "Kat" Katczinsky   … Louis Wolheim
Himmelstoss   … John Wray
Franz Kemmerich   … Ben Alexander
Westhus   … Richard Alexander
Tjaden   … Slim Summerville
Professor Kantorek   … Arnold Lucy

Angeblich hat Lewis Milestone im Raum Los Angeles nach deutschen Veteranen suchen lassen und diese nicht nur als Berater und Trainer eingesetzt, sondern auch vor der Kamera als deutsche Offiziere. In der IMDB-Besetzungliste finden sich allerdings keine Personen, auf die das zutreffen könnte.

Regie: Lewis Milestone
Drehbuch
: Maxwell Anderson, George Abbott und Del Andrews nach dem Roman Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque.

DVD – Blu-ray

Filmlänge:   133 min. (s/w)
Ton:   DTS 2.0 Mono
Sprachen:   Deutsch, Englisch, Französisch

Extras:

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8. Februar 2007 / 2014

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