Velleius Paterculus

Römische Geschichte
Historia Romana

Inhalt

Der Anfang des um 30 n.Chr. fertiggestellten Geschichtswerks ist leider verloren gegangen: Abgesehen von der Widmung (für Marcus Vinitius, Konsul im Jahre 30 n.Chr.) fehlen der Untergang Trojas sowie die Flucht des Aeneas (vgl. Aeneis).

Der uns überlieferte Text (des 1. Buches) beginnt mit den Städtegründungen diverser Personen aus der griechisch-römischen Mythologie nach dem Untergang Trojas und der Geschichte Griechenlands und Asiens – im Zeitraffertempo.
Nach der Gründung Roms klafft wieder eine große Lücke ... und der Leser findet sich plötzlich im 3. Makedonischen Krieg (um 170 v.Chr.). Nach der Zerstörung Karthagos und Korinths (einer besonders brutalen Phase der römischen Geschichte) listet Velleius die Gründungen römischer Kolonien auf. Das 1. Buch endet mit einem kleinen Exkurs zur Frage, weshalb »die größten Meister in jeder Kunst und Wissenschaft jeweils gemeinsam in der gleichen Gattung und in dem gleichen, engen Zeitraum auftreten.«

Das 2. Buch umfasst die Geschichte Roms (nun als praktisch unumstrittene Weltmacht) bis zu Velleius’ Gegenwart, also zu Tiberius’ Herrschaft. Je näher Velleius seiner eigenen Zeitgeschichte kommt, umso ausführlicher (und auch präziser) werden seine Beschreibungen. Vorallem Tiberius und seine Feldzüge – an denen Velleius selbst teilgenommen hat – sind unverhältnismäßig detailiert geraten.

Das Buch endet mit einer (Zwischen)Bilanz der Herrschaft des Tiberius und einem kurzen Gebet an den capitolinischen Iupiter, Mars Gradivus und Vesta für den Römischen Staat, den Frieden und den Princeps.

Bedeutung

Die Historia Romana ist eine kurzweilige Zusammenfassung der römischen Geschichte; Velleius wollte (im Gegensatz zu Livius u.a.) dem Leser "nur" einen raschen Überblick verschaffen. Mehrfach verweist Velleius auf ein umfassenderes Werk, das er geplant hatte, von dem uns jedoch nichts weiter bekannt ist.

Für Historiker besonders wertvoll ist freilich der Abschnitt über Tiberius. Hier berichtet ein Zeitzeuge, kein späterer Biograph oder Geschichtsschreiber, und gelangt offenkundig zu einem "anderen Ergebnis" in der Bewertung des Principals als ein Sueton oder Tacitus in späteren Jahren: Tiberius als segensreicher, umsichtiger Nachfolger des vergöttlichten Augustus.

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2004 / 2014

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Velleius Paterculus: Römische Geschichte

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