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Gaius Petronius Arbiter

Biographie:

Er [Petronius] verbrachte ja den Tag mit Schlafen, die Nacht mit Geschäften und Vergnügungen, die das Leben bietet; wie anderen der Fleiß, so hatte ihm das Nichtstun zu Ansehen verholfen, und galt er nicht als Schlemmer und Verschwender wie die meisten, die ihr Vermögen vertun, sondern als Mann des verfeinerten Lebensgenusses. Tacitus: Annalen 16,18

Mit diesen Worten beginnt Tacitus in seinen Annalen die Kurzbiografie über Petronius, anlässlich dessen Freitodes im Jahre 66 n.Chr.

Petronius dürfte aber durchaus hohen politischen Ämtern gewachsen gewesen sein, wie Tacitus einräumt: Praetor, Proconsul und schließlich Konsul. In allen Aufgaben erwies sich Petronius als tatkräftiger Amtsinhaber.

Dann zum Lasterleben zurückgekehrt, oder weil er ein Lasterleben nachahmte [kann auch als "darstellte" gelesen und somit als Anspielung auf Satyricon verstanden werden], wurde er in den kleinen Kreis der vertrauten Freunde Neros zugezogen als Schiedsrichter in Geschmacksfragen, da jener nichts für reizvoll und gefällig hielt, was die Fülle des Luxus bot, es sei denn, daß es ihm Petronius empfohlen hätte. Tacitus: Annalen 16,18

Der große Einfluss auf den Imperator Nero hatte freilich einen Nachteil: Den Neid der anderen. Laut Tacitus fiel Petronius einer Intrige des Tigellinus zum Opfer. Zwar versuchte Petronius sich vor Nero selbst zu rechtfertigen, aber als er nicht vorgelassen wird, inszeniert Petronius seinen Selbstmord im Kreise seiner Freunde – und zwar in einer Art, die Tacitus Respekt eingeflößt haben dürfte.

Doch warf er [Petronius] das Leben nicht überstürzt von sich, sondern ließ sich die Pulsadern aufschneiden, dann, wie es ihm einfiel, verbinden und wieder öffnen und unterhielt sich dabei mit den Freunden […]. […] Auch in seinem Testament schmeichelte er nicht, wie die meisten, die in den Tod gingen, Nero oder Tigellinus oder irgendeinem anderen der Machthaber, sondern schrieb die Schandtaten des Princeps unter namentlicher Nennung seiner Lustknaben und Frauen und die Neuartigkeit jedes einzelnen Lustaktes genau auf und schickte das Ganze versiegelt an Nero. Tacitus: Annalen 16,19

Werk:

Dass dieser in den Annalen und anderen Quellen erwähnte Petronius auch der Verfasser des ursprünglich 16 Bücher umfassenden Satyricon ist, ist nicht unumstritten. Verfechter der Gleichsetzung sehen im Satyricon einen humorvollen Spiegel der römischen Gesellschaft zur Zeit Neros. Andere setzten die Entstehung des Satyricon zu einem späteren Zeitpunkt an (beginnendes 2. Jahrhundert).

Vom dem Wenigen ausgehend, was uns über Petronius und seinen Charakter bekannt ist, erscheint er uns jedenfalls als geradezu prädestiniert für die Autorenschaft eines so lust- und humorvollen Romans wie Satyricon.

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4.10.2005
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